Grundlagen Doubleface-Technik in Runden Ein Doublefacestrickstuck besteht eigentlich aus zwei vollig voneinander unabhängigen Strickstucken, die sich eine Stricknadel teilen. Auf der Stricknadel liegen sie mit ihren Ruckseiten aneinander- so sieht man auf der einen Seite die Vorderseite des einen Teiles, auf der anderen Seite die des anderen Teils. Bei einem Muster wechseln die Arbeitsfäden und die Querfäden verbinden die beiden Teile miteinander. Das heifSt: ohne Muster oder gemeinsame Anschlags- oder Randmaschen hat man zwei Teile. Die Lagen wurden nur locker aufeinander liegen. Das Muster ist also dazu da, aus zwei Teilen eines zu machen.
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Auf der Stricknadel liegen die Maschen der beiden Teile abwechselnd: je eine Masche des einen und eine Masche des anderen Teils. Das Teil, dessen Vorderseite auf der ,Ruckseite" liegt, wird von hinten gestrickt und infolgedessen links abgestrickt. Das Teil, dessen Vorderseite zu einem Selbst zeigt, wird rechts abgestrickt. Auf den Nadeln hat man also abwechselnd eine rechte Masche der zum Betrachter zeigenden Seite und eine linke Masche der vom Betrachter weg zeigenden Seite. Klingt kompliziert, ist aber reine Vorstellungssache ;-) Das alles heifSt aber auch, dass man doppelt so viele Maschen auf der Nadel hat wie man von einer Seite her sieht. Naturlich auch, dass man doppelt so viele Maschen stricken mufs. Fadenhaltung: Klar gibt es verschiedene Moglichkeiten, wie man die Fäden um die Finger wickeln kann. Ich mach das so:
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Beide Fäden laufen normal um den Zeigefinger ( aber vor dem Finger zum Strickstuck) und der Mittelfinger fungiert als Fadentrenner und wird nicht mehr mit zum Strickstuck festhalten benutzt. Das ist ein bisschen gewohnungsbedurftig, geht aber mit ein bisschen Ubung ganz flott. Mit dem Daumen kann man dann die Fäden in ihrer Richtung wechseln. Der Faden fur die rechten Maschen liegt vorne, der fur die linken Maschen hinten. So, nun geht es aber los mit Stricken! Jetzt schon? Ja! Ich lerne am besten beim Probieren- also kann ich es auch so am besten erklaren ? Keine Sorge, wir machen das alles Masche fur Masche, sozusagen. Fur einen Probelappen bitte schnell mal aus dem Stash zusammensuchen: 4-fadige Sockenwolle uni, in zwei verschiedenen Farben und ein 2,Oer Nadelspiel. Doubleface wird etwas schlabberiger als normales Gestrick, also etwa O,5 bis 1mm dunnere Naden benutzen als ublich. Erst mal brauchen wir eine Halfte der Maschen in der einen und die andere Halfte in der anderen Farbe. Es gibt ganz viele Moglichkeiten wie das geht, wir nehmen zum Ausprobieren aber eine ganzeinfache: Bitte mit beiden Fäden gleichzeitig 56 Maschen anschlagen und auf dem Nadelspiel verteilen. Wir Stricken in Runden.
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So sollte das jetzt bei euch auch aussehen. Was fallt auf? Das sieht aber ziemlich bunt aus. So durcheinander. Macht aber nichts, das ändern wir in der ersten Runde. Jetzt wird immer schon abwechselnd gestrickt: eine rechte Masche mit Farbe 1 durch die Schlaufe der ersten Masche in entsprechender Farbe, beide Arbeitsfäden hinter der Arbeit und dann eine linke Masche durch die andere Schlaufe, beide Arbeitsfäden vor der Arbeit. Liegen die Schlaufen verkehrtherum, kann man die hintere durch die vordere Schlaufe ziehen.
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rechte blaue Masche... .. und gelbe linke Masche. So, und das machen wir die volle Runde lang. Bitte darauf achten, dass die Fäden sich nicht umeinander wickeln und jede Masche immer nur mit einem Faden gestrickt wird.
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Jetzt sieht es schon wesentlich besser aus. Einmal die Vorderseite, einmal die Ruckseite: immer Schon eine blaue und eine gelbe Masche abwechselnd. Und weil das so nett war, machen wir das gleich noch mal die ganze Runde lang. Die zweite Runde ist namlich nur noch halb so fummelig wie dieerste.
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Das sieht schon richtig nach Doubleface aus! Zwei glatt rechte Seiten! Wenn das bei euch anders aussieht, dann habt ihr mit Sicherheit nicht darauf geachtet, bei jeder rechten Masche beide Fäden hinter der Arbeit und bei jeder linken Masche beide Fäden vor der Arbeit zu halten. Wurde man jetzt die Nadeln rausziehen, hatte man zwei Ringe, die am Anschlag zusammenhängen. Machen wir aber nicht!! Weil wir Muster haben wollen, werden wir da jetzt eines stricken. Beginnen wir mit 4 Maschenpaaren ( eine rechte und eine linke Masche) wie gehabt, dann wird das nächste Maschenpaar farbgewechselt; also die Fäden einmal verkreuzen, so dass die bisherige Hintergrundfarbe vorne liegt und die rechte Masche mit der Hintergrundfarbe, die linke mit der bisherigen Vordergrundfarbe stricken. Das mit den Arbeitsfäden ( rechts: beide hinten, links: beide Vorne) bleibt aber so wie es ist. Immer! Und weil's so schon war, wieder zuruck das ganze: die nachste 7 Maschenpaare bitte wieder mit der Vordergrundfarbe stricken.( also mussen jetzt auch die Fäden wieder vertauscht werden) Jetzt immer wechselweise 1 Maschenpaar mit der Hintergrundfarbe, 7 Maschenpaare mit der Vordergrundfarbe stricken bis die Runde zuende ist ( es hort mit 3 Maschen auf).
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Nach dieser Runde sieht es etwas anders aus auf der Nadel: nicht mehr so schon abwechselnd! Das täuscht aber, denn wir haben die Reihenfolge rechts-links ja nicht verändert. Nur die Reihenfolge der Farbe ist nun anders, was aber auch irgendwie logisch ist. Die nachste Runde wird erst das ganze Ausmaf der Farbwechselaktion zeigen- noch sieht man nicht allzu viel vom Muster. Beginnend mit 3 Maschenpaaren in der Vordergrundfarbe ( rechts Vordergrundfarbe, links Hintergrundfarbe), dann abwechselnd 3Maschenpaare in vertauschten Farben und 5 Maschenpaare farbrichtig stricken. Die Runde endet mit 2 farbrichtigen Maschenpaaren. Weil das jetzt gar nicht so schwer war, hangen wir gleich die nachste Runde dran: jetzt die erste Musterrunde wiederholen: beginnend mit 4 farbrichtigen Maschenpaaren abwechselnd je 1 farbgewechselte und 7 farbrichtige Maschenpaare stricken.
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Ein hubsches Kreuzchen! Auf der Innenseite genau andersherum wie auf der Aufenseite. Perfekt! Nun mussen wir nur noch zwei Runden ohne jeden Farbwechsel stricken, und dann sind wir schon Zum Abketten bereit.
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Zum Abketten benutzen wir auch eine ganz einfache Methode: Jetzt stricken wir mit beiden Fäden gleichzeitig in jedes Maschenpaar eine Masche. Beide Maschen des Maschenpaares werden also zusammengestrickt. Dabei wird gleichzeitig abgekettet- also immer die erste Masche uber die zweite heben, sobald zwei Maschen auf der rechten Nadel sind.
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Faden vernahen ist wirklich dann ganz einfach: wir konnen die Faden einfach zwischen die zwei Lagen Strick ziehen. Kein aufwandiges Vernahen! Und schwupps, schon ist er fertig: der ultimative...ah....Armreif? ;-)
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Als Strickschema sieht das Muster so aus:
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Fur jedes Maschenpaar existiert nur ein Kastchen: entweder farbrichtig ( weifs) oder farbvertauscht (grau). Ich wurde mich freuen, wenn euch das Tutorial auch ein bisschen Spaf gemacht hat. ich hab mir viel Muhe mit dieser Anleitung gemacht. Runterladen, lesen, nachstricken, drucken, verlinken: alles kein Problem. Aber kopieren, weitergeben, verkaufen, Texte rausschneiden, auf der eigenen Webseite zum Download anbieten etc. ist nicht lustig. Danke!